Wie Prävention hilft Der Arbeitsplatz als zentraler Ansatzpunkt
Noch immer führen Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems die Liste der arbeitsbedingten Gesundheitsprobleme an – nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa. Sie sind eine große Belastung für die Betroffenen und verursachen erhebliche Kosten für Unternehmen und Volkswirtschaft. Beispielsweise entstehen finanzielle Aufwendungen für Diagnose, Behandlung, Rehabilitation, Medikamente und Entschädigungszahlungen, oder weil Arbeitsteams umbesetzt und Arbeitsausfälle kompensiert werden müssen. Auch Verzögerungen in der Produktion kosten Geld.
Es ist daher enorm wichtig, den Wert präventiver Maßnahmen immer wieder ins Bewusstsein zu rücken. Und zwar: bei Arbeitgeberinnen, Arbeitgebern und Beschäftigten sowie bei Fachkräften im Arbeitsschutz in und außerhalb der Betriebe. Zusätzlich bedarf es guter und praxistauglicher Unterstützungsangebote für die Prävention oder den Umgang mit MSE, die einfach anzuwenden sind.
MSE sind vermeidbar
Die gute Nachricht: Da Erkrankungen häufig auf arbeitsbedingte Fehl- oder Überbelastungen von Rücken, Muskeln und Gelenken zurückzuführen sind, wie zum Beispiel langes Sitzen, schweres Heben und Tragen oder monotone Tätigkeiten, lässt sich das Risiko durch geeignete präventive Maßnahmen gezielt reduzieren. Dazu gehört der Einsatz geeigneter Hilfsmittel ebenso wie eine gute Arbeitsorganisation und -gestaltung. Ein integrierter Ansatz von Maßnahmen, die einerseits auf das individuelle Verhalten und andererseits auf die Bedingungen am Arbeitsplatz Einfluss nehmen, sind der Schlüssel für die Lösung des Problems. Dazu gehört auch die Förderung einer Präventionskultur, an der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sowie Beschäftigte mitwirken.
Gefährdungen frühzeitig erkennen
Entwicklungen und Veränderungen in der Arbeitswelt wie das steigende Durchschnittsalter der Beschäftigten, ein höheres Renteneintrittsalter, neue Formen der Arbeitsorganisation und zunehmende Digitalisierung müssen bei der Gestaltung von Arbeitsplätzen von Anfang an berücksichtigt werden.
Im Zentrum einer erfolgreichen Prävention steht die Gefährdungsbeurteilung. Wer ein Unternehmen führt, kann mit ihrer Hilfe feststellen, ob und in welchem Umfang die Beschäftigten Gefährdungen des Muskel-Skelett-Systems ausgesetzt sind, und mit den entsprechenden Präventiv- und Schutzmaßnahmen vorbeugen. Nur so lässt sich die Gesundheit aller Arbeitnehmenden am Arbeitsplatz langfristig fördern und erhalten. Gleichzeitig ist die Gefährdungsbeurteilung eine gute Basis für Einarbeitung und Unterweisung.
Als Unternehmensleitung oder Person, die mit dieser Aufgabe betraut ist, erfahren Sie hier, wie Sie in sieben Schritten eine Gefährdungsbeurteilung erstellen können. Unsere Handlungshilfen unterstützen Sie dabei. Starten Sie jetzt.