Ein Lagerarbeiter hält sich den schmerzenden Rücken

Warnsignal Schmerz Schmerzen als Warnsignal: Anstoß für Veränderungen

Mit Schmerzen signalisiert der Körper dem Gehirn eine drohende Überforderung. Ein typisches Beispiel hierfür sind unspezifische Kreuzschmerzen. Meist verschwinden die Beschwerden bald wieder. Wenn über einen längeren Zeitraum wiederholte Warnsignale missachtet wurden, kann es zu Schädigungen der Rückenstrukturen wie Knorpel und Bandscheiben kommen. 

Der Gang zum Hausarzt ist jetzt wichtig, um die Ursachen der Schmerzen abklären zu lassen. Wer frühzeitig auf erste Beschwerden reagiert, kann chronische Erkrankungen vermeiden: Die eigene Belastung lenken, körperliche Fitness, mehr Zufriedenheit im Arbeits- und Privatleben, eine positive Grundeinstellung und die Überzeugung, den Schmerz beeinflussen zu können, sind wichtige Schlüssel, Rückenschmerzen wieder loszuwerden und dauerhaft schmerzfrei zu leben. Schmerzen können manchmal auch auf eine ernsthafte Schädigung des Rückens und anderer Organsysteme hinweisen. Als Warnsignale des Körpers wollen Schmerzen uns zum Handeln auffordern.

Dem Schmerz auf der Spur

Handlungsfähig werden: Schmerzursachen erkennen und beheben

Der Arbeitsplatz und die Arbeitstätigkeit spielen bei der Suche nach möglichen Schmerzursachen eine wichtige Rolle. Wenn der Arbeitsplatz nicht richtig gestaltet ist und/oder man sich beim Arbeiten falsch bewegt, ist das Risiko für Muskel-Skelett-Beschwerden groß. 

Diese acht Fragen helfen beim Erkennen von Schmerzursachen:

Der 8-Fragen-Selbstcheck
  1. Sind meine Schmerzen ein einmaliges Ereignis oder treten sie gehäuft nach bestimmten Tätigkeiten auf?
  2. Muss ich häufig schwere Lasten bewegen (heben, tragen, schieben, ziehen)?
  3. Muss ich mich häufig lange bücken oder verdrehen?
  4. Erfordern bestimmte Tätigkeiten ungünstige Körperhaltungen?
  5. Arbeite ich vorrangig im Sitzen oder Stehen und bewege ich mich wenig?
  6. Bin ich starken Erschütterungen ausgesetzt (zum Beispiel beim Fahren von Fahrzeugen oder beim Bedienen von vibrierenden Arbeitsgeräten)?
  7. Wie ist mein Arbeitsplatz gestaltet? Durch welche Veränderungen lassen sich einseitige Belastungen vermeiden?
  8. Welche weiteren Veränderungen könnten dazu beitragen, dass die Schmerzen nicht wieder auftreten 

Machen Sie sich zu jeder Frage Notizen. Wenn Sie die beiden letzten Fragen nicht beantworten können, macht das nichts. Holen Sie sich Hilfe von Expertinnen oder Experten. Zum Beispiel: von der Fachkraft für Arbeitsschutz, dem Betriebsarzt oder der Betriebsärztin oder Ihrer betrieblichen Interessenvertretung. Hier zeigen wir, wer Sie bei Fragen und Problemen unterstützt.

Wann sollte ich zum Arzt gehen?

In der Regel sind die Schmerzen im Rücken harmlos. Nur bei zwei Prozent aller Rückenschmerzpatientinnen und -patienten steckt in Kombination mit anderen Symptomen eine ernsthafte Erkrankung dahinter. Wenn zusätzlich zu Schmerzen in Rücken, Muskeln oder Gelenken folgende Symptome auftreten, sollte auf jeden Fall ärztlicher Rat eingeholt werden, zum Beispiel in der hausärztlichen Praxis, beim Orthopäden oder der Orthopädin:

  • in die Beine ausstrahlende Schmerzen/mit starken Schmerzen verbundene Schwäche in den Beinen
  • deutlicher Gewichtsverlust und rasche Ermüdbarkeit
  • starkes Schwitzen in der Nacht
  • heftige Schmerzen in der Nacht
  • Fieber
  • keine vollständige Kontrolle mehr über Blase und Darm
  • Taubheitsgefühle und Sensibilitätsstörungen in den Armen, den Beinen oder im Genitalbereich, meist halbseitig
  • erhöhtes Stressempfinden, Mutlosigkeit oder Niedergeschlagenheit

Beschäftigte, die körperlich schwere Arbeit verrichten müssen, haben das Recht, sich von Ihrem Betriebsarzt oder Ihrer Betriebsärztin im Rahmen der arbeitsmedizinischen Vorsorge beraten und untersuchen zu lassen (Angebotsvorsorge nach ArbMedVV).