Personenbezogene Maßnahmen Auf den persönlichen Schutz achten
Ob Maßnahmen erfolgreich sind, hängt unter anderem stark von der Motivation und dem Verstehen der Beschäftigten ab. Einen wichtigen Beitrag leisten dabei Unterweisungen. Sie informieren Beschäftigte über bestehende Gefährdungen und qualifizieren sie, sich im Betrieb sicher und gesundheitsförderlich zu verhalten. Deshalb sind Unterweisungen nicht nur eine gesetzliche Pflicht, sondern auch eine Chance, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den betrieblichen Arbeitsschutz einzubinden und sie für den Einsatz vorhandener Hilfsmittel zu motivieren. Unterweisungen müssen keineswegs langweilig und trocken sein. Sie lassen sich beispielsweise gut in Teambesprechungen integrieren.
Verhalten der Beschäftigten
Trotz geeigneter technischer oder organisatorischer Maßnahmen ist es nicht immer möglich, Belastungen für Rücken, Muskeln und Gelenke komplett zu vermeiden. Deshalb ist es wichtig, dass Beschäftigte wissen, wie sie ihr Muskel-Skelett-System bei belastenden Tätigkeiten entlasten können. Dazu gehören geeignete Hebetechniken, angepasste Bewegungsabläufe, der Einsatz mehrerer Kolleginnen und Kollegen zum Bewegen einer Last oder der Einsatz von Hilfsmitteln.
Folgenden Tipps können dabei helfen, Rücken, Muskeln und Gelenke zu schützen:
- Liften statt heben: Wenn möglich, Heben und Tragen vermeiden und konsequent Hilfsmittel nutzen
- Eigene Grenzen kennen: schwere Lasten nicht allein bewegen
- Ergonomische Arbeitsweise anwenden: Lasten nie ruckartig oder mit Schwung anheben und möglichst beide Arme einsetzen; Lasten eng am Körper tragen und beide Körperseiten gleichmäßig belasten; besonders schwere Lasten (ab 10 bis 15 kg) aus der Hocke mit der Kraft der Beine und nicht mit vorgebeugtem Rücken heben.
- Arbeitsplatz und -organisation ergonomisch gestalten: Lasten aufteilen und besser mehrmals gehen; für ausreichend Platz sorgen und auf die richtige Arbeitshöhe achten
- Ressourcen nutzen: Beim Transfer von hilfebedürftigen Menschen deren Ressourcen mit einbeziehen
- Für Ausgleich sorgen: Belastungswechsel im Arbeitsalltag einplanen, um Phasen körperlicher Beanspruchung wie einseitige Haltungen oder Bewegungsmangel zeitnah auszugleichen.
Prävention als Führungsaufgabe
Unternehmensleitung und Führungskräfte haben einen entscheidenden Einfluss auf das Wohlbefinden, die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten. Ihr Führungsstil kann Belastungen verringern, aber auch auslösen. Sie tragen daher eine besondere Verantwortung für das gesunde Miteinander in den Teams und sind Vorbild für sicheres Verhalten am Arbeitsplatz. Nicht zuletzt haben sie entscheidenden Einfluss auf die Arbeitsorganisation.
Betriebliche Gesundheitsförderung
In der Gesundheitsförderung haben sich ganzheitliche Ansätze bewährt, um Belastungen des Rückens und der Gelenke zu vermeiden sowie Belastungen insgesamt besser entgegenzuwirken. Sie umfassen die technische und praktische Ausstattung und Einrichtung des Arbeitsplatzes, eine gezielte Organisation der Arbeit und des Arbeitsplatzes sowie personenbezogene Maßnahmen.
Bewegungspausen und Ausgleichsübungen
Bewegungspausen sorgen dafür, dass über- und fehlbelastete Muskulatur gedehnt werden kann und eine körperliche Entspannungsphase möglich ist. In der Freizeit tragen Ausgleichssport und Fitnessprogramme dazu bei, die Leistungsfähigkeit zu erhalten. Maßnahmen dieser Art dienen der Gesundheit und einer langfristigen Beschäftigungsfähigkeit.